Maueröffnung

Die meisten Menschen der Geburtsjahrgänge 1970er und davor werden sich noch daran erinnern, wo sie gerade waren, als sie von der Maueröffnung erfuhren.

Dieses Symbol der deutschen Teilung bildete mehr als 28 Jahre lang den "antifaschistischen Schutzwall", so der offizielle DDR-Duktus. Umso überraschender und, wie im Zuge der Erkenntnisse der Geschichtsschreibung immer deutlicher wird – auch ungewollt war die Maueröffnung am 09. November 1989.

Zuvor hatte die Mauer West-von Ost-Berlin und die DDR von West-Deutschland getrennt. Menschen, die über die Mauer fliehen wollten, wurden erschossen – mehr als 200 Mauertote waren in den Jahren 1961 bis 1989 zu beklagen.

Die insgesamt 1378 Kilometer lange innerdeutschen Grenze fand innerhalb Berlins ihre Fortsetzung in der Mauer, die die Stadt in West-und Ost-Berlin – letztere Hauptstadt der DDR – trennte. Durch die umgebene DDR war West-Berlin gewissermaßen eine "Insel", die Stadt wurde auch als "Schaufenster der freien Welt" bezeichnet.

Besonders spektakulär war die Verkettung der Ereignisse, die wie umfallende Dominosteine schließlich in der Maueröffnung resultierte: Nach einer eher beiläufige Bemerkung des ZK-Sekretärs Günter Schabowski in einer live im Fernsehen übertragenen Pressekonferenz zu einer neuen Reiseregelung für DDR-Bürger versammelten sich vor den Grenzübergängen nach West-Berlin zahlreiche Ost-Berliner, die ihr neues Reiserecht sofort anwenden wollten.

Da der Zustrom immer stärker wurde, gaben die auf sich allein gestellten DDR-Grenzsoldaten nach und öffneten zunächst einen, dann alle Grenzübergänge nach West-Berlin. Rückblickend betrachtet, war dies eine friedliche Revolution, die in der Konsequenz zum Ende des Kalten Krieges führte.

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