Was werden die Berliner Bürger in den kommenden Tagen und Wochen im "öffentlichen Leben" zu erwarten haben? Der öffentliche Dienst wird massiv bestreikt. War es im Februar nur ein befristeter Wahnstreik, bei dem Busse im Depot blieben, so droht der Stadt jetzt ein Streik und Verkehrschaos. "Es wird sichtbare und hörbare und fühlbare Aktionen geben“, kündigte die Gewerkschaft Ver.di an. Nachdem die Müllabfuhr bereits mit den Streiks begonnen hat, folgen nun die BVG-Mitarbeiter. Mindestens zehn Tage sollen Busse und Bahnen in den Depots bleiben. Viele Verkehrsalternativen bleiben der Hauptstadt nicht und auch die zusätzlich eingesetzten privaten Busunternehmen und die weiterhin fahrenden S-Bahnen, die mit längeren Zügen und kürzeren Taktzeiten fahren sollen, können dass anstehende Chaos sicherlich nur geringfügig mildern. Und auf das eigenen Auto umzusteigen oder Fahrgemeinschaften zu bilden ist angesichts der angespannten Verkehrssituation zu den Stoßzeiten auch keine wirkliche Alternative. Was den Bürgern bleibt ist Geduld, Geduld, Geduld und viel Zeit einzuplanen, um von A nach B zu gelangen. Auch die Lehrer und das Bodenpersonal der Flughäfen haben mit Streiks gedroht bzw. diese angekündigt und so wird das gesamte öffentliche Leben und die Berliner Bürger auf eine schwere Geduldsprobe gestellt. 8 bis 12 Prozent mehr Geld für die etwa 11.500 Beschäftigten fordert die Gewerkschaft Ver.di. Der Kommunale Arbeitgeberverband (KAV) hatte zuletzt eine stufenweise Erhöhung bis 2010 um sechs Prozent angeboten. Dies ist für Ver.di "...keine Gesprächsgrundlage" und hatte daraufhin in der vergangenen Woche die Verhandlungen nach drei Runden für gescheitert erklärt. Bleibt abzuwarten, wie die Bürger in Berlin mit der Situation zurechtkommen und wie lange das doch vielerorts vorherrschende Verständnis für die Forderungen der Gewerkschaft anhält. |