Unser Gesundheitssystem ist krank, das zumindest behaupten viele niedergelassene Ärzte. Ihr Unmut richtet sich dabei gegen die Krankenkassen und der ihrer Meinung nach schlechten Honorierung ihrer ärztlichen Leistungen durch die Kassen. Mit dem jetzigen Protest (23. Juni - 30. Juni), an dem sich nach Aussagen des Bündnisses der Berliner Kassenärzte etwa jede dritte Praxis beteiligt, soll der Druck auf die Bundesregierung und deren Gesundheitspolitik ausgeübt werden. Nach Aussagen der Ärzteverbände werden rund ein Drittel der ärztlichen Leistungen nicht von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt. Mediziner schließen jeweils zum Quartalsende für ein oder zwei Wochen Ihre Praxis, weil sie jede "Behandlung mehr" nicht mehr bezahlt bekommen würden. Die Folge für die Patienten, lange Terminvorlaufzeiten oder wie es heißt "Behandlung auf Warteliste". Des weiteren können die Mediziner auch oft notwendige Investitionen in ihre eigenen Praxen nicht mehr tätigen, was ebenfalls zum Nachteil der Patienten geschieht. Die meisten der nun an den Protesten teilnehmenden Ärzte wollen nicht betteln und wehleidig klingen, sondern nur die von Ihnen erbrachten Leistungen auch adäquat honoriert wissen. Bleibt abzuwarten, wie diese Proteste und geschlossenen Arzt-Praxen auf die entscheidenden Gremien in der Regierung wirken, oder ob am Ende nur wieder die Patienten die Leittragenden sind, die zusätzliche zu den jetzt verschlossenen Arztpraxen sicherlich auch mit höheren Kassenbeiträgen zu rechnen haben. |